Zwei Jahre 23/7: Eine Zwischenbilanz


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Posted in 23/7: 23/7: In eigener Sache, Allgemein
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Zwei Jahre 23/7: Eine Zwischenbilanz

Die zurückliegenden Wochen waren für unsere Agentur außergewöhnlich intensiv, aber auch positiv emotional. Und dann, fast beiläufig fällt uns inmitten von Jubiläen anderer Firmen auf: Hey, wir sind ja auch schon zwei Jahre alt.

Ja, in diesem Monat, genauer gesagt am 1. November, besteht 23/7 ganz offiziell bereits seit zwei Jahren. Im Sommer 2023 sind wir erstmals öffentlich geworden und seit genau einem Jahr läuft 23/7 in Vollzeit. Spätestens seit wir zu dritt sind, fühlt es sich auch wie ein echtes Unternehmen an. Was das verändert hat? Der Welpenschutz ist definitiv weg. Es gibt keine Welt mehr, in der sich ohne größere Konsequenz die Entscheidung zum Aufhören und „einfach wieder normal arbeiten“ treffen lässt. Nicht, dass es diese Gedanken seit dem Start jemals ganz ernsthaft gab, trotzdem eine große Veränderung.

Aber lasst uns ehrlich sein. Das soll kein rosaroter Status-Quo-Bericht und eine einzige Success Story sein. Denn auch wenn es die geben mag, mittlerweile haben wir einen guten Überblick: Sie sind die Ausnahme. Ende 2022 ein Unternehmen gestartet zu haben bedeutet schließlich auch: Mit Nachwirkungen von Corona und Auswirkungen von Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation… Für alle eine Herausforderung, für eine Marketingagentur, die sich besonders um kleine Unternehmen kümmert, eine besondere. Ob sinnvoll oder nicht: Beim Marketingbudget wird nach wie vor gern zuerst eingespart – und Marketing aufbauen, während die Kosten ohnehin schon davonlaufen. Auch nicht der erste Gedanke.

Wir konnten auch in dieser Phase stetig wachsen. Übrigens bis heute einzig durch Kunden, die über Empfehlungen zu uns kamen. Trotzdem sind wir gerade inmitten dieser Phase, von der alle Selbständigen sprechen, wenn sie die harten ersten Jahre mit ihren Unternehmen beschreiben. Die Phase, in der es zwar mehr oder weniger verheißungsvoll angelaufen ist, damit es aber was wirklich Gutes und das von Dauer wird, müssen die entscheidenden Schritte folgen. Mehr Personal, noch mehr finanzielle Verpflichtungen und unternehmerisches Risiko, noch mehr Verantwortung. Und so wie wir 23/7 aufbauen weiter keine Garantien bei relativ geringer Fehlertoleranz.

Wir sind massiv in Vorleistung und refinanzieren unsere Investitionen über faire Preise auf lange Sicht. Sprich: Die Überzeugung ist, dass es die lange Sicht gibt, für die es sich lohnt in 23/7 zu investieren.

 

Proof of concept: Jetzt gehts ans Eingemachte

Klingt viel negativer als es gemeint ist, ist letztlich einfach unsere Realität seit Tag 1. 23/7 lebt allein aus eigens erwirtschafteten Mitteln und den privaten Einlagen zum Start. „Bootstrapping“ nennt sich diese Art der Unternehmensgründung neudeutsch.

Außerdem verfolgen wir auf diesem Weg auch klare Prinzipien. Verlockende Ansätze wie der Fokus auf „Hochpreiskunden“ sind nicht unser Weg. Außerdem wollen wir die Zusammenarbeit mit Firmen mit nicht zu uns passenden Werten und Vorgehensweisen ausschließen. Wer nur zähneknirschend Mindestlohn zahlt, aber sich selbst den dritten Porsche in die Garage stellt, ist wahrscheinlich eher kein 23/7-Kunde. Ganz bestimmt jedenfalls nicht, wenn er oder sie Mitarbeitende entsprechend betrachtet und behandelt. Unsere Kunden wissen um die Wichtigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und sie legen echten Wert auf das Wohl ihrer Kunden. Darum geht es uns letztlich dabei.

Wir wollen der ideale Marketingpartner für diese kleinen, verantwortungsvollen Unternehmen sein, die in ihrem Marketing unsere Hilfe brauchen, um sich in ihrem Kerngeschäft (weiter) um ihre Mitarbeitenden und Kunden kümmern zu können. Idealerweise ist 23/7 die passende Begleitung für nachhaltiges Wachstum, gerne helfen wir aber auch bei „unternehmerischem Bestandsschutz“, wenn die eigene Branche gerade wirklich keine Wachstumsfantasien zulässt. Was für nicht wenige gerade die harte Realität ist.

Wer den Weg von 23/7 besonders aufmerksam verfolgt, der hat 2023 vielleicht unser „Mission Statement“ gelesen. Ja wirklich, wir machen das bisher ganz genau so, wie es da steht. Mit all den absehbaren und weniger absehbaren Konsequenzen, die sich aus unserer Positionierung und unserem idealistischen Ansatz ergeben. Bedenken und Zweifel sind da natürlich ein unregelmäßiger Begleiter und ganz sicher auch berechtigt. Dieser Weg ist steiniger und länger als andere. Aber wir kommen voran und unseren Zielen stetig näher. Eben weil wir es so machen, nicht trotzdem.

An der Realität belegt bedeutet all das: Wir haben bereits potenziell lukrative Anfragen mangels Fit gar nicht verfolgt. Der bis dato niedrigste Zahlkunde steht bei 111,75 Euro (brutto und inkl. Druckkosten für ein beauftragtes Plakat) und der größte Einzelkunde nach wie vor unter 10.000 Euro Gesamtaufwand für unsere Arbeit (inkl. Druck- und sonstiger Lizenzkosten). Die magische 10K-Marke in Sachen Monatsumsatz haben wir bis dato nicht erreicht und absehbar wohl auch noch nicht im Blick.

Aber: Wir sind schon jetzt durchgehend in der Lage drei Gehälter, Steuern, Sozialabgaben und Lizenzen allein über unser Geschäfstkonto zu zahlen und trotzdem auch dort zu investieren, wo es sinnvoll ist. Jüngstes Beispiel: Optimiertes Audio-Equipment. Mit Blick auf unser Alter und unsere Herausforderungen ist die große Success Story, dass unsere Pläne aufgehen, wir Kunden wirklich helfen konnten (deutlich mehr Einblicke in Kürze) und 23/7 auch für uns selbst ein Gewinn ist, der uns unser aktuelles Leben so ermöglicht, wie wir es wollen. „Gesund“ im wahrsten Sinne. „What’s not to like?“

 

Gegen den Trend und schlaue Ratschläge: Kontinuität und Vertrauen als DIE Wachstumstreiber

Vom ersten Team-Strategiemeeting der 23/7-Geschichte im Oktober bleibt vor allem eine Erkenntnis, die wir als Bestätigung nehmen. Mitte 2023 sprachen wir von zu diesem Zeitpunkt sieben Zahlkunden, die schon damals das wirtschaftliche Fundament von 23/7 bildeten. Diese sieben Partner sind allesamt bis zum heutigen Tag an Bord. Darauf sind wir besonders stolz. Mehr noch: Betrachten wir Stand heute den Gesamtumsatz pro Kunde, so hängen Dauer der Zugehörigkeit und Anteil am Gesamtumsatz von 23/7 sehr eng zusammen. Anders formuliert: 23/7 wächst nicht, weil wir erfolgreich hochpreisige Produkte entwickeln und Kunden dafür akquirieren. 23/7 wächst, weil uns Kunden (in der Regel Dank Empfehlungen bestehender Kunden) von Beginn an vertrauen und wir auf dieser Basis beständige Partnerschaften auf- und stetig ausbauen. Kontinuität und Loyalität sowie Zufriedenheit und Vertrauen als Erfolgsfaktoren. So wars gedacht, so ist es bisher gekommen.

Man muss vermutlich nicht in der Marketing-Bubble stecken, um zu wissen, dass diese Strategie sich mit dem beißt, was die vermeintlich erfolgreichsten Beratenden und Coaches empfehlen. Ehrlicherweise aber auch mit dem Vorgehen vieler regionaler Agenturen, die entweder in erster Linie teure Websites oder Image-/Recruitingfilme und Shootings als Startpunkt in eine Partnerschaft wählen oder sofort den kompletten Bauchladen inklusive Visitenkarten, Flyern, Broschüren und natürlich Printanzeigen auskippen. Unser Weg: In einem ehrlichen Prozess das Unternehmen und seine Zielgruppe verstehen lernen und die Maßnahmen ergreifen, von denen wir ehrlich überzeugt sind. Glaubt es oder nicht: Wir haben uns schon ausführlich unbezahlte Beratungszeit genommen, um Kunden Maßnahmen auszureden, an denen wir andernfalls ohne Diskussion sehr ordentlich verdient hätten.

 

2025 gehts endgültig raus aus der Komfortzone

Klingt vielleicht fast zu romantisch, wenn man es von heute aus nach hinten erzählt. Jetzt wo man weiß, dass wahrscheinlich genau diese Momente entscheidend waren und eine Geschäftspartnerschaft positiv geprägt haben. Dabei vergisst man schnell, dass natürlich auch 23/7 schon heftige Schläge hat hinnehmen müssen: Zwei erst Ende 2023/Anfang 2024 gestartete bezahlte Partnerschaften haben wir Anfang 2024 bereits aktiv beendet, weil wir nach hohem persönlichen Invest feststellen mussten, dass unsere Anforderungen an eine gute und respektvolle Zusammenarbeit schon frühzeitig nicht erreicht wurden. Nach mehreren Anläufen und Versuchen zu optimieren stellte sich dabei auch keine Veränderung ein.

Eine Kooperation, bei der wir ein besonders hohes Startinvest (in Form von Zeit) mitgebracht hatten und die wir für die nächsten Jahre als besonders strahlkräftig und lukrativ angesehen hatten, wurde mangels Budget schon Ende 2022 kundenseitig unterbrochen und leider nie wieder aufgenommen. Auch diese Erlebnisse gehören wohl (leider) dazu.

Bei zwischenzeitlich fast 150 gestellten Rechnungen mussten wir in einem einzigen Fall mehr als einen Reminder verschicken. Ausgerechnet in diesem besonders idealistisch getriebenen Fall dann auch gleich mehrfach mahnenn. Mit einem weiteren Kunden hatten wir eine Diskussion über einen konkreten Inhalt einer Rechnung. „Was, nur einer? Ist doch gut“, haben wir schon dazu gehört. Aber genau solche Fälle brennen sich ins Bewusstsein ein, wenn Dein Anspruch als Agentur der ist, nur das zu tun, was hilft. Für die, die zu uns passen.

In etwas mehr als zwei Jahren hat sich 23/7 auf jeden Fall schneller und positiver entwickelt, als es zum Start am 1. November 2022 erwartbar war. Trotzdem müssen wir noch viele erste und nächste Schritte gehen. Bei ein paar sind wir gerade mitten drin. Mit 1 laufen gelernt, mit 2 langsam zu rennen anfangen. Oder so ähnlich.

Stay tuned… oder werdet gern auch Teil unserer Reise. Als Kunde, Mitarbeiter (die ersten Praktikumsstellen für 2025 sind schon vergeben) oder gern auch als Supporter, der von uns erzählt.

 

Wenn Ihr mehr über uns und unseren Weg erfahren wollt, nehmt gerne einfach direkt Kontakt zu uns auf.